Ich wollte nur ein figurformendes Unterhemd.
Gesehen habe ich es in einer Instagram-Werbeanzeige – der Shop sah seriös aus, trug eine .ch-Domain, war auf Deutsch und machte einen professionellen Eindruck. Ich bestellte zwei Stück in XL.
Was ich bekam: ein Päckli direkt aus China. Ohne Retourenschein, ohne Kontaktmöglichkeit. Die Qualität war zwar nicht schlecht – aber ich kam nicht mal rein in die Teile. So eng waren die.
Als ich sie zurückgeben wollte, begann das Hin und Her:
Zuerst wurde mir gesagt, ich solle eine neue Bestellung machen und den Versand davon nachweisen, damit ich das alte Paket zurücksenden könne. Dann hieß es, da ich während der Black Weeks bestellt hatte, könne ich nur bei defekter Ware eine Rückerstattung erhalten.
Fazit: Kein Geld zurück. Keine Rücknahme. Kein Support. Ich war raus – und verärgert.
Damals wusste ich nicht, dass ich auf einen sogenannten Dropshipping-Shop hereingefallen war. Sie werben gerne mit hohen Rabatten, wirken seriös und professionell – aber sie haben oft kein richtiges Impressum, keinen funktionierenden Kundendienst und Rücknahmeprozesse, die diesen Namen verdienen.
Was ist Dropshipping?
- Die Shops sehen oft aus wie Schweizer Anbieter, haben aber kein Lager in der Schweiz.
- Sie verschicken die Ware direkt aus China – ohne eigene Lagerhaltung, ohne Kontrolle.
- Ein Rückgaberecht existiert häufig nur auf dem Papier.
- Die Shop-Namen ähneln manchmal echten Schweizer Geschäften.
- Beliebte Masche: „Wir liquidieren unser Schweizer Lager – alles muss raus!“
Woran erkennst du solche Shops?
Laut dem Konsumentenschutz solltest du besonders wachsam sein, wenn:
- die Rabatte zu gut klingen, um wahr zu sein
- die Lieferzeiten lang sind
- das Impressum fehlt (in der Schweiz herrscht übrigens Impressumspflicht)
- bei Rückgaben oder Zollgebühren Ausnahmen gemacht werden
- Produktbilder unecht oder auffallend generisch wirken.
Der Konsumentenschutz hat gegen mehrere solcher Shops Strafanzeigen eingereicht. In einem aktuellen Bericht findest du eine kostenlose Warnliste mit über 1’000 verdächtigen Shops – und ein Meldeformular, wenn du selbst auf etwas Verdächtiges stößt:
Zum Online-Ratgeber des Konsumentenschutzes
Mein Tipp:
Wenn du das nächste Mal online etwas siehst, das dich anlacht – vor allem über Social Media oder Google Ads – schau genau hin. Lies das Impressum. Such nach Rückgabeinfos. Oder check schnell die Warnliste des Konsumentenschutzes.
Ich hätte mir damals einiges an Frust ersparen können.
Herzlichst
Deine Pascale
Bildnachweis: Symbolbild, KI-generiert mit DALL·E (OpenAI)


