Letztens wurde ich von einer Kundin gefragt, welche Basics in keinem Kleiderschrank fehlen sollten. Meiner Meinung nach, kommt das sehr auf die Kundin (oder den Kunden) an; was für ein Typ sie ist, was für einen Stil sie hat und wie ihre Lebenssituation aussieht.
Beim Zusammenstellen deiner Basisgarderobe solltest du dir deshalb folgende Fragen stellen:
- Wie sieht dein Alltag aus? Bist du berufstätig und/oder als Mutter eines kleinen Kindes mehrheitlich zu Hause oder pensioniert?
- Was für einen Job übst du aus? In welchen Kreisen verkehrst du und welche Hobbies hast du?
- Hast du eventuell Tiere, die versorgt werden müssen und wobei deine Kleidung schmutzig werden kann?
- Reist du viel, privat oder geschäftlich, und hast du repräsentative Aufgaben?
- Und zu guter Letzt, was gefällt dir, was würdest du nie tragen, was willst du mit deiner Kleidung für eine Wirkung erzielen, und was für ein Stil entspricht dir?
Je nachdem wie deine Antworten ausfallen, benötigst du vielleicht verschiedene Garderoben, um deinen Alltag bewältigen zu können und allen Rollen, die du tagtäglich ausübst, gerecht zu werden.
Auch wenn ich dir hier keine abschliessende Antwort auf die Frage «welche Kleidungsstücke in keinem Kleiderschrank fehlen sollten» geben kann, möchte ich im Folgenden doch gerne einige Kleidungsstücke vorstellen, die – meiner Meinung nach – typische Basics sind und in keinem Kleiderschrank fehlen sollten.
Mit Basics das Fundament deiner Garderobe legen
Da du mit Basic-Teilen den Grundstein für deine (Basis-) Garderobe legst, achte unbedingt auf die Hochwertigkeit des Materials und der Verarbeitung sowie den Sitz respektive die Passform des Kleidungsstücks.
Kaufe Teile, die du lange, oft und in verschiedenen Kombinationen tragen kannst. Da darf das gute Stück dann auch mal ein paar Franken mehr kosten.
Als Beispiel: Eine Hose für 200 Franken, die du 1-2 mal pro Woche während 2 Jahren trägst, ist günstiger als eine Hose, die gleichviel kostet, deren Schnitt oder Farbe aber so speziell ist, dass du sie nur zu einem bestimmten Anlass (vielleicht einmal im Jahr) tragen kannst.
Man nennt dies «cost per wear». Das sind die effektiven Tragekosten eines Kleidungsstückes. Die Tragekosten wären im vorliegenden Beispiel also somit:
- 1 Franken, wenn du die Hose 1-2 mal pro Woche während 2 Jahren trägst im Vergleich zu
- 100 Franken, wenn du die Hose nur 2 mal in 2 Jahren tragen kannst.
Der «cost per wear» wird um so günstiger je mehr Sorge du deinem Kleidungsstück trägst, und je mehr Looks du damit kreieren kannst. Ganz zu schweigen davon, dass deine Mode auf diese Weise auch nachhaltiger wird, weil du weniger kaufst und die Sachen länger trägst.
Welche Farben eignen sich für Basics
So genannte Basisfarben oder neutrale Farben (zum Beispiel Blau, Weiss, Schwarz, Braun, Beige, Grau) eignen sich besonders gut für Basic-Teile, da sich diese Farben extrem gut kombinieren lassen.
Achte aber immer darauf, ob dir die Farbe auch wirklich steht. Sprich: Wenn du mit der von mir vorgeschlagenen Farbe krank, fahl oder müde aussiehst, dann ist es nicht die richtige Farbe für dich.
Wähle immer eine Farbe, die dich gesund und strahlend aussehen lässt.
Wenn du deinen Farbtyp kennst, such dir ein Basic in dem für deinen Farbtyp passenden Farbton.
Lies nun, welche Basic-Teile auf meiner Kleiderliste zu finden sind.
Meine Lieblings-Basics mit Stil
1. «Plain White Tee»
Ein hochwertiges weisses T-Shirt ohne Schnickschnack und mit V- oder Rundhalsausschnitt darf nicht fehlen. Du kannst es genau so gut zum Jeans-Look wie zu Rock, Blazer oder Hosenanzug tragen.
2. Hemdbluse
Zum Beispiel in weiss oder hellblau. Egal ob Bodybluse oder normale Hemdbluse. Sie macht jeden Jeanslook sofort eleganter und kann auch zu einer edlen Stoffhose oder einer Lederhose getragen werden.
Wenn du einen femininen Stil hast, wähle zum Beispiel eine figurbetonte und verspielte Bluse, wenn du es lieber sportlicher magst, spricht dich wohl eher eine schlichte und weitere Bluse an.
Wähle einen taillierten Schnitt, um deine Figur schön in Form zu bringen. Frauen mit mehr Oberweite sollten eine Bluse wählen, die im Brustbereich genug Platz lässt (zum Beispiel Maximila-Blusen). Denn nichts ist unangenehmer, als wenn die Bluse den Blick auf den Büstenhalter frei gibt, weil die Knopfleiste aufsteht. Wiener Nähte und ein Stoff mit Baumwoll-Elasthan-Mix sind der Schlüssel zu gutem Sitz.
3. Jeanshemd
Ein Leben ohne Jeans kann ich mir nicht vorstellen. Und du? Jeans sind aus der heutigen Modelandschaft nicht mehr wegzudenken und sind damit zu einem Basic geworden, egal ob Hose, Hemd oder Jacke.
Ein Jeanshemd erlaubt diverse Kombinationsmöglichkeiten. Ein blaues Jeanshemd sieht zum Beispiel super zu einem Mantel in Leo-Print aus (wenn man Animal Print mag). Und in Kombination mit einem Bleistiftrock oder einem Plisséejupe erzeugt es einen coolen Stilbruch.
Du kannst das Jeanshemd auch offen als «Jacke» zu Hosen tragen oder mit einer schönen Statement-Kette darüber aufpeppen.
Kaufe am besten ein tailliertes Jeanshemd mit abgerundetem Saum, das aus einem eher leichten Jeansstoff geschneidert ist.
4. Ringelpullover oder Streifenshirt
Ich steh total auf Streifen, bin dafür aber nicht so der Blümchen-Typ. Aber Streifen gehen immer, oder wie siehst du das?
Wähle eine Streifenbreite, die zu deinen Proportionen passt (grosse Frau breite Streifen, kleine Frau kleine Streifen).
Wenn du das Gefühl hast, dass dich die Querstreifen «breiter machen», trage eine Jacke (Strickjacke, Blazer oder Jeansjacke, etc) oder einen Mantel darüber. Die Jacke unterteilt den Oberkörper vertikal in 3 Teile und streckt und verschmälert ihn damit optisch.
5. Kaschmirpullover
Über den Kaschmirpullover habe ich einen Blog für den FSFM, Verband der Schweizer Farb-, Stil- und Imageberater, geschrieben. Lies hier, weshalb er nicht in deinem Schrank fehlen sollte und wie du ihn richtig pflegst.
6. Jeans
Einen edlen Jeanslook schaffst du mit einer Jeans in dunkler Waschung (dunkelblau oder tiefschwarz) und ohne «Schischi». Das heisst ohne Applikationen oder «distressing» und die Nähte in der Farbe des Jeansstoff gehalten.
Eine gerade geschnittene Jeans steht eigentlich allen Figurtypen und ist zeitlos. Kombiniere dazu hochwertige Accessoires (Schuhe, Schmuck, Handtasche, Sonnenbrille), ein edles Top und einen hochwertigen Blazer. Fertig ist der sportlich-elegante Jeans-Look.
7. Schwarze Lederhose
Eine Echt- oder Fake-Lederhose ist ein Kleidungsstück, das viele Kombinationsmöglichkeiten eröffnet. Deshalb zähle ich sie auch gerne zu den Basics. Um sie vielseitig kombinieren zu können, würde ich zu einer Variante in schwarz greifen.
Vom Stil her schafft die Lederhose locker den Spagat von dramatisch bis zu weiblich. Du kannst sie rockig zu T-Shirt und Workboots oder auch elegant zur edlen Bluse und Pumps tragen.
Wie sieht’s bei dir aus, bist du der Lederhosen-Typ, oder nicht?
8. Klassische Stoffhose
Eine schmal geschnittene Stoffhose in einer Basisfarbe ist nie verkehrt und hat Klasse. Farblich geht alles, von hell bis dunkel.
Kombiniere sie zu Bluse, T-Shirt, Kaschmirpullover oder Blazer. Entweder mit einem eleganten Schuh oder einem schlichten weissen Sneaker.
9. Bleistift- oder leicht ausgestellter Rock
Sieht gut aus zur eleganten Bluse, kann aber auch lässig mit einem T-Shirt oder einem Hoodie getragen werden.
Wenn du deine Kurven akzentuieren möchtest, greif zum Bleistiftrock. Wenn du sie lieber dezent umspielen möchtest, wähle einen leicht ausgestellten Rock. Wer’s gerne rockig mag, nimmt einen (Fake) Lederrock.
10. «Little (Black) Dress»
Das «Kleine Schwarze» oder eben «Little Black Dress» (LBD) wird vielerorts sehr gerne als Basic Teil aufgeführt. Meiner Meinung nach muss das Kleid jedoch nicht unbedingt schwarz sein. Es sollte einfach eine Farbe haben, die dich zum Strahlen bringt und ein Schnitt, der deiner Figur schmeichelt.
Vergiss bitte nicht, passende Schuhe, eine Jacke (aber bitte kein Bolero, wenn es irgendwie geht!) oder einen Mantel dazu zu kaufen.
Worauf du beim Kauf deines perfekten Kleides schauen solltest, kannst du hier lesen.
11. Mantel
Meine Kollegin vom Verband der Schweizer Farb-, Stil- und Imageberater, Kerstin Rey, hat einen tollen Blog über Wintermäntel geschrieben. Lies hier, wie du deine perfekten Wintermantel findest. Für die Übergangszeit oder auch den Sommer eignet sich auch ein zeitloser Trenchcoat (in beige oder blau) immer gut.
12. Lederjacke
Die Einen lieben sie, die Anderen können gar nichts damit anfangen. Mir gefällt an der Lederjacke, dass sie ein bisschen «Rock’n’Roll» in ein Outfit bringt. Man kann sie rockig aber auch elegant tragen oder einen lässigen Stilbruch erzielen. Die Lederjacke gibt jedem Outfit das gewisse Etwas und versprüht Stil. Achte beim Kauf auf die hochwertige Verarbeitung, und dass du ein Modell aus weichem Leder kaufst.
Wenn dir das Tierwohl sehr am Herzen liegt, dann empfehle ich dir, ein Modell aus Kunstleder zu wählen.
13. Blazer oder Kurzjacke
Mit einem Blazer bist du einfach immer und sofort «angezogen». Er komplettiert ein Outfit und rundet es ab.
Ein Blazer in einer dunkleren Basisfarbe oder ein Jäckchen im Stil eines Chanel-Bouclé Kurzjäckchen ist ein «Must have» wenn du einen eleganten Look kreieren möchtest. Aber auch zu einem sportlichen Outfit mit T-Shirt, Jeans und Sneakern sieht ein Blazer cool aus.
Mit einem schlichten Einreiher mit tailliertem Schnitt und abgerundetem Saum kannst du nichts verkehrt machen.
14. Jeansjacke
Aller guten Dinge sind drei. Neben Jeanshose und Jeanshemd ist natürlich auch die Jeansjacke ein cooles und vielseitiges Basic-Teil.
Kombiniere sie zum Beispiel zu einem süssen Sommerkleid mit Sandalen oder Sneakers. Oder zu Streifenshirt und Jeans.
Die Jeansjacke ist eine gute Alternative, wenn du anstelle eines formelleren Blazers lieber eine sportliche, legere Jacke magst.
15. Strickjacke
Auch eine Strickjacke sollte nicht in deinem Kleiderschrank fehlen. Einerseits gibt sie schön warm, wenn’s draussen kühler wird und andererseits kannst du mit ihr coole Layering-Looks (Lagenlook = mehrere übereinander getragene Kleidungsstücke in unterschiedlichen Längen) zusammenstellen. Falls nötig hilft dir eine längere Jacke fülligere Oberschenkel zu kaschieren.
16. Gutsitzende Unterwäsche
Ha, damit hättest du jetzt wohl nicht gerechnet. Aber das «Drunter» ist grad so wichtig, wie das «Drüber». Besorge dir Unterwäsche, die gut sitzt, und in Farben und Materialien, die sich nicht unter der Kleidung abzeichnen.
Es lohnt sich, sich einmal in einem Fachgeschäft vermessen und beraten zu lassen. Denn leider kaufen viele Frauen ihren Büstenhalter aus Unwissen in der falschen Grösse oder Passform. Der richtige Büstenhalter unterstützt dich dort wo es nötig ist und sorgt dafür, dass du eine Bomben Silhouette hast.
Nun hast du einen kleinen Überblick über meine 16 liebsten Basics erhalten.
Fehlt dein Lieblingsstück? Dann lass mich doch gerne in den Kommentaren wissen, was ich deiner Meinung nach vergessen habe.
Ich wünsch dir viel Spass beim Aufbau deiner Basisgarderobe mit Stil.
Herzlichst
Deine Pascale
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